Sagen aus Dessau und Umgebung
So wie in fast allen Regionen Deutschland gibt es auch in unserer Region Anhalt-Dessau einige Sagen, welche unglaubhafte, fantastische Ereignisse, die aber als Wahrheitsbericht aufgebaut sind oder auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen, wiedergeben.
Neben den bekannten Sagen vom Krötenring und vom Falschen Waldemar haben wir auch einige weniger bekannte Sagen, wie die Sage von der Weißen Frau von Waldeser. Auch wenn die Sagen ein manches Mal recht unglaubwürdig klingen mögen geben sie uns doch einen sehr guten Einblick in die Zeit, als Aberglaube und Phantasie das fehlende Wissen ersetzten.
Im Besonderen die Sage über die Lützower bei Vockerode bringt uns sehr bildhaft die Zeit der Napoleonischen Kriege näher und besingt der Anhalter Heldenmut und deren Liebe zum Vaterland in einer von Krieg und Not gekennzeichneten Epoche.
Unter den Kostbarkeiten, die das herzogliche Haus Anhalt von seinen Vorfahren her besitzt, befindet sich ein seltsamer Ring. Er ist von feinem blassen Golde und mit Diamanten geziert. Niemand weiß, wer ihn angefertigt und wer ihn getragen hat. Eine Fürstin von früher muß es gewesen sein, denn der Ring ist ein Damenring. Er ist auch nicht ringsum geschlossen, wie die Ringe heute alle sind, vielmehr unten offen. Das ist auch ein Zeichen seines hohen Alters. Er wird der Krötenring genannt. Die Sage ist es, der er diesen Namen verdankt. Und diese Sage erzählt folgendes:
Vor alten Zeiten lebte in Dessau eine Fürstin, die war so gütig und mildtätigen Herzens, daß sie nur immer darauf bedacht war, den Menschen, die es nötig hatten, Gutes zu erweisen. Wer von den Untertanen Not litt oder Sorgen hatte, kam zu ihr, und wenn sie irgend konnte half sie mit ihrem Rat und ihren Gaben. Wie für die Menschen, Brocken unt Brotsamen, die beim Essen abfielen, nicht achtlos beiseite, sondern strich sie fein sorgsam auf dem Mundtuche zusammen und schüttet sie vor das Fenster. auf daß die Vögel davon Speise hätten. Das tat sie jeden Tag und freute sich, wenn es den kleinen Sängern oder auch den nitznutzigen Spatzen schmeckte. Eines Tages sah sie nun, wie eine große Kröte schwerfällig auf dem Boden dahinkroch, unter dem Fenster der Fürstin stille hielt und von den Brotsamen, die auf die Erde gefallen waren, nahm. Von da ab kam das Tier jeden Tag, lange Zeit hindurch.
In einer Nacht nun lag die Fürstin zu Bett und konnte nicht schlafen. Da stand mit einem Male einde fremde Frauensperson mit einer Laterne in der Hand vor ihrem Lager. Wie sie hereingekommen, war ganz rätselhaft. Die Fürstin erschrak zuerst sehr, aber die Fremde sagte, sie möge sich nicht sorgen, sie habe nichts böses im Sinne. Ihre Frau Kröte habe sie gesandt, um der Fürstin für die Brocken Brotes zu danken, die sie unter dem Fenster des Schlosses erhalten habe, und schicke ihr aus dankbarer Erkenntnis einen Ring. Diesen möge die Fürstin aber wohl verwahren und dafür Sorge tragen,daß er immerdar im fürstlichen Hause bleibe. Solange dies gehalten werde, solle es den im Schlosse Wohnenden vom Stamme des Hauses Anhalt wohlergehen und der Stamm werde nicht aussterben. IN der Christnacht aber solle man im Schlosse fleißig aufsicht auf das Feuer haben, weil sonst in einer solchen heiligen Nacht das Schloß leicht in Brand geraten und ganz und gar abbrennen könnte. Damit verschwand die Frauensperson so geheimnisvoll, wie sie gekommen war, und die Kröte wurde von da an nicht wieder unter dem Fenster gesehen.
So wird die Sage von den einen erzählt. Es gibt aber noch eine andere Form, die fast noch hübscher ist. Sie geht so:
Die Fürstin, der der ring zum Geschenk gemacht wurde, lag eines Nachts zu Bette und konnte nicht schlafen. Da kam eine Frauensperson mit einer Laterne vor ihr Lager und bat sie sehr höflich undf flehend, sie möge doch aufstehen und mit ihr kommen. Denn Ihre Frau liege in Kindesnöten schwer danieder und könne nicht entbinden, wenn die Fürstin ihr nicht mit ihrem Trostspruch zur Seite stehe. Die Fürstin mochte sich zwar erst nicht auf dieses seltsame Abenteuer einlassen, aber die Frauensperson, die eine Wendin aus einem der an der Mulde gelegenen kleinen Dörfer zu sein schien, bat so flehentlich und versicherte immer wieder, daß die Fürstin ohne alle Fährnisse hin und zurück geleitet werden würde, daß sie sich endlich erhob, ankleidete und mit der Wendin ging. Sie stiegen zuerst in den Keller des Schlosses hinab und kamen vor eine für gewöhnlich verschlossene, alte Tür. Die Führerin öffnete sie ohne Mühe, und ein feuchter, dunkler Gang wurde sichtbar. Die Frau mit der Laterne stieg ein paar Stufen hinab und bat die Fürstin, ihr unverzagt zu folgen. Wohl graute es der Dame, aber sie überwand sich und schritt beherzt der Fremden nach. In dem Gange lebte es von Schlangen, Molchen und anderen scheußlichen Nachtgetier. Von den Wänden rann das Wasser, und die Luft war feuchtkalt und drückend, daß die Fürstin erst meinte, sie müsse ersticken. Doch sie ging mutig weiter. Da hörte sie über sich das Wasser des Wehrs brausen und die Räder der Mühle knirschen und in das Wasser schlagen. Sie ging also unter der Mulde und der Mühle durch. Dann steig der grauenvolle Pfad, die Luft wurde freier und in einem dichtem Gebüsch in der jenseitgen Muldaue kamen sie wieder an die freie Luft. Das tat der Fürstin wohl, und wenn sie sich auch fröstelnd in ihren Mantel hüllte, schritt sie doch rüstig aus, immer hinter der Führerin her, um so blad als möglich ans Ziel zu kommen.
Durch Auen und Wiesen ging es in der dunklen und stürmischen Nacht, bis sie endlich vor einem kleinen Fischerhause am Ufer der Mulde bei Kleutsch standen. Dort hielt die Führerin an und bat die Fürstin, einzutreten. Die Fürstin tat dies und fand, wie die Wendin gesagt hatte, eine Frau in Kindesnöten. Die Fürstin, in allen Diensten der Nächstenliebe erfahren, half ihr getreulich und wurde dann von der Wendin, die sie geholt hatte, auf dem gleichen Wege ohne alle Fährnis wieder in ihr Gemach geleitet. In einer der folgenden Nächte kam die Frauensperson mit der Laterne abermals an das Bett der Fürstin, dankte namens ihrer Frau vielmals für das, was die Fürstin an ihr getan, und übergab ihr als Zeichen ihrer tiefen Dankbarkeit den Ring, wobei sie hinsichtlich der Bedeutung desselben und der Feuerbewahrung das gleiche sagte, was schon aus der zuerst erzählten Form der Sage bekannt ist.
Wie es die Geberin geheißen, so wurde der Ring immerdar sehr sorgsam aufbewahrt. Als er einmal für kurze Zeit in Verlust gekommen war, soll es der Sage nach in der Tat zu einem Unglück geführt haben.
Auch wurden von da ab an jedem Weihnachtsabend alle Feuer im Schlosse gelöscht, und der Hausmeister musste durch alle Räume Rundgang halten, auf daß dem Schlosse kein Brandschaden zustoße. Daran hat man hundert Jahre und mehr festgehalten.
Quelle: 1) Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch
Die weiße Frau von Waldeser
Die Burg, die dem Ort Waldersee den Namen gab lag an der Mündung der Pelze in die Mulde. Heute sieht man nur noch zwei hohe Wälle, und auf der eigentlichen Burgstelle findet man viele Dachziegel und Scherben aller art. Die Burg tauchte 1212 erstmalig ind der Geschichtsschreibung auf und gehörte zur dritten Befestigungslinie bei der Rückeroberung der Sachsenkaiser und deren Nachfolger.
Die Ritter von Waldeser waren Ministeriale (Beamte) des Klosters Nienburg und standen wegen ihrer Tüchtigkeit in hohem Ansehen. Sie erschienen im 13. Jahrhundert oft in Urkunden. Der letzte, Konrad III. ist ein Raubritter übelster Sorte.
1333 kommt Waldeser in den Besitz des Fürsten Albrecht von Anhalt, welcher, wahrscheinlich aufgrund der furchtbaren Hochwässer zu Beginn des 14. Jahrhunderts, die Burg 1341 abbrechen und vermutlich die Steine mit Kähnen zum Schlossbau nach Dessau bringen lässt.
Mit dem so ganz unromantischen Untergang der Burg gaben sich unsere abergläubischen Vorfahren nicht zufrieden und bildeten bald eine Sage um das Gestrüpp. Aus der Urform der Sage, in welcher Oda zur Mittagsstunde eingehüllt im weißen Kleid durch das Unterholz zieht und mit dem Schlüsselbund rasselt, entstand durch Ausschmückung und Weitererzählen die Sage, die uns Hoffmann in seinem malerischen Anhalt aufgezeichnet hat:
Des letzten Grafen von Waldeser liebliche Tochter Oda feierte fröhliche Hochzeit mit dem Ritter Udo von Wildeberg. Unter den geladenen Gästen sind die Ritter der umliegenden Burgen von Wallwitz, von Reine, von Hottenberg, von Sieglitz und von Leiner. Nach dem Turnier sitzen die Herren und Frauen beim Mahle. Da stößt der Turmwart ins Horn und meldet den Feind vor dem Tore. Augenblicklich greifen die Ritter zu ihren Schwertern und Schilden. Der wilde Graf Kühnau, der von Oda verschmäht war, wollte die Burg erstürmen. Schon ist er mit seiner Schaar in den Burghof eingedrungen. Die Knechte waren mehr bedacht, die Hochtzeit ihrer Herrin zu feiern, als für die Sicherheit der Burg zu wachen.Mit Ungestüm stürzen sich die Ritter auf die Feinde, und es gelingt ihnen, diese zu vertreiben. Graf Kuno von Kühnau flüchtet in den Wald. Ihm nach stürzen Udo mit seinen Kampfgenossen. Viele von den Raubrittern und Knechten werden eingeholt und erschlagen. Bei der Verfolgung haben sich die tapferen Recken im Walde verloren, und erst bei Tagesgrauen kehren sie zurück. Ihr stolzes Glücksgenähern, sehen sie, daß diese in Flammen steht. Graf Kuno von Kühnau, der sich mit einigen Mannen im Dickicht versteckt hatte, war in von Mannen entblößte Burg eingedrungen und hatte sie in Brand gesteckt. Aus Rache sticht er den greisen Grafen Waldeser samt seiner Tochter neider. So finden die Zurückkehrenden nichts als Trümmer und verkohlte Leichen. Voller Racher verfolgt Udo den bösen Kuno und belagert ihn in seiner Raubburg. Es gelingt ihm mit seinen Freunden, die Burg zu erstürmen und blutige Rache zu nehmen. Kuno wird auf seiner zerstörten Burgstätte mit seinen Spießgesellen aufgeknüpft. Aber Udos Glück und seine Freude sind dahin. Sein Schmerz ist unermeßlich. er siecht dahin und stirbt. Sein Weib erscheint als Lichtgestalt mit dem Myrtenkranz im Haar und sucht den Gatten.
Quelle: 43) Chronik von Waldersee und Mildensee
Die Lützower bei Vockerode
Ein echt französischer Schurkenstreich war geschehen. Napoleon hatte trotz des Waffenstillstandes das bei Kitzen lagernde Lützowsche Freikorps meuchlings überfallen lassen und zersprengt. Den Lumpen von einem deutschen General, der sich zur Ausführung des Verbrechens hergab, den Würtemberger von Normann-Ehrenfels, der seinem Namen damit soviel "Ehre" machte, hat später das verdiente Verräterschicksal ereilt. Er hat, von allen verachtet, ein unstetes Leben geführt und ist schließlich während des griechischen Befreiungskrieges 1822 in Missolunghi am Nervenfieber gestorben.
Major von Lützow, im wildesten Kampfgetümmel zu Fuß fechtend, weil ihm sein Pferd erschossen war, konnte der Gefangenschaft entgehen. Er flüchtete auf Umwegen in den Harz, verbarg sich darauf in einer Mühle bei Eisleben und erreichte dann unter vielen Gefahren das Dorf Roschwitz bei Bernburg, wo ihn der Amtmann Breymann bei sich aufnahm und ihn dann heimlich am Saalhorn über die Elbe setzte.
Ein starker Trupp des Freikorps, 85 Mann unter Befehl des tapferen Unteroffiziers Beczwarzowsky, schlug sich durch die Feinde und strebte der rettenden Elbe zu, die er schließlich bei Vockerode erreichte.
Es war ein schwüler Sommersonntag, der 18. Juli 1813. Einquartierung war glücklicherweise an dem Tage nicht im Dorfe, obwohl die Dessauer Gegend noch stark von den Franzosen besetzt war. Abends zwischen 6 und 7 Uhr kamen die Lützower in scharfen Trabe vom Kapen her in Vockerode an, ritten die Hauptstraße entlang und dann nach der Fährstelle hinunter. Wer von den Vockerödern daheim war – die meisten befanden sich auf den Wiesen zur Heuernte – schaute neugierig an Fenstern und Türen, trat dann aber frei und furchtlos heraus, als man die Reiter als Deutscher erkannte.
An der Elbe fanden die Reiter die Fähre nicht vor, sie war, wie alle größeren Kähne, von den Franzosen beiseite geschafft worden. Was nun? Da entschloß sich der Führer, den Elbübergang zu versuchen, und ging selber mit kühnem Beispiel voran. Sein eigenes Pferd und zwei herrenlose Offizierspferde am Zügel nachziehend, versuchte er en breiten Strom zu durchschreiten. Seine Kameraden folgten. Anfangs ging auch alles gut, und schon schienen die wackeren Reiter gerettet. Täuschung! Ziemlich in der Mitte des Stromes, wo eine Buhne die Strömung verstärkte und das Wasser in starken Wirbeln zog, fanden die Pferde keinen Grund, und Reiter und Rosse mußten umkehren.
Noch einmal versuchte Beczwarzowsky das Wagnis, wieder folgten ihm willig Mann und Roß, aber es war wieder vergebens. Minuten entsetzlicher Qualen vergingen. Drüben so nahe lag die Rettung, und nun sollten die 85 Mann noch das Schicksal ihrer Kameraden – Tod oder Gefangenschaft – teilen? Es war eine furchtbare Lage. Zorn und Erbitterung flammten auf, Gebete und grimmige Flüche klangen durcheinander, und immer wieder wurden neue Versuche gemacht, den Strom doch zu zwingen. Alles vergebens! Da halfen deutsche Männer den deutschen Soldaten. Aus der Schar der sich in immer größeren Zahl sammelnden Vockeröder lösten sich zwei eben von den Wiesen heimgekommende Männer, der Freisasse Heinrich Born und der Halbspänner Friedrich Käsebier, und traten zu den Reitern. "Brüder", sagten sie, "verzagt nicht. Wir wollen euch eine Furt zeigen. Folgt uns!" Das war Hilfe in größter Not.
2-3000 Schritt abwärts, nach dem Sieglitzer Berge zu, an der sogenannten Hunter-Klodde, reichte ein Heger weit in den Strom hinein, und das Wasser war in der ganzen Breite des Stromes so seicht, daß es ohne allzu große Gefahr passiert werden konnte. "Hier wagt´s mit Gott!" riefen Born und Käsebier. Die Reiter stiegen, ihre Pferde hinter sich ziehend, in das Wasser. Born und Käsebier gingen voran und wiesen ihnen den Weg, bei jedem Schritte zur Ruhe und Vorsicht mahnend. So kamen alle glücklich hinüber. Unterdessen hatten zwei andere Vockeröder, die Gebrüder Andreas und Christian Nehring, einen kleinen, aus einem einzigen Baumstamme gehauenen Kahn, der vor den Franzosen versteckt gehalten worden war, hervorgekramt, einen sogenannten Seelenverkäufer, und schafften damit in ungefähr zwanzigmaliger Fahrt die ganze Ausrüstung der Reiter, Waffen, Reitzeug, Mäntel, Decken und Futtersäcke, an das Kliekener Ufer.
Als das Rettungswerk gelungen war, wollte des Jubelns hüben und drüben und des Dankes von der anderen Seite kein Ende werden. Die Vockeröder hatten Hab und Gut, Freiheit und Leben für die Lützower eingesetzt. Das ist ein Ruhmesblatt in der Geschichte des kleinen Dorfes. Glücklicherweise blieb die Rache, mit der man von der Seite der Franzosen rechnen mußte, aus.
Die 85 Lützower aber standen bald wieder in der Front und zahlten den Franzosen die Freveltat von Kitzen auf Heller und Pfennig heim.
Quelle: 1) Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch
Wir können diese Geschichte auch die vom sogenannten Falschen Waldemar nennen und hätten das Recht dazu. Denn die Gschichte dieses Markgrafen Waldemar ist noch keineswegs so gründlich erforscht, daß man mit Gewissheit den echten oder falschen nennen könnte: denn er lebte in einer Zeit, in der eine solche Begebenheit werder unmöglich noch unglaublich war, und dann darf man auch nicht vergessen, daß er bis an sein Lebensende als Fürst behandlt wurde.
Des Markgrafen Albrechts des Bären, des länderreichsten Fürsten seines Geschlechts, ältester Sohn Otto erhielt nach seines Vaters Tode die Mark Brandenburg zu seinem Anteil, sein jüngerer Bruder Bernhard das Herzogtum Sachsen nebst Anhalt und Aschersleben. Otto und seine Nachkommen suchten ihr Land zu vergrößern und durch beseren Anbau zu bereichern, und als nch mannigfaltiger Teilungen des Landes - seit 1258 - das Ganze unter dem trefflichen Kurfürsten Waldemar wieder vereinigt worden war, da schien eine glückliche Zeit für Brandenburg anzubrechen.
Denn Waldemar war ein tapferer, unternehmender Fürst, der durch glückliche Kriege mit seinen Nachbarn seine Besitzungen vergrößerte, durch die Bändigung des Adels seine Macht befestigte und sich im übrigen als ein kluger, freigiebiger und prachtliebender Herr zeigte. Nachdem alle brandenburgischen Nebenlinien bis auf seinen unmündigen Vetter Heinrich den jüngeren ausgestorben waren, rief er, da er selbst keine Söhne hatte, seinen Vetter zu sich, starb aber, ehe dieser mündig wurde im Jahre 1319
Sogleich fielen all benachbarten Fürsten über die brandenburgischen Lande her und nahmen in Besitz, was einem jden gelegen war, und da nun auch der junge Heinrich bald darauf starb, so erreichte die Verwirrung den höchsten Grad. Nun waren zwar nahe Verwandte des Verstorbenen Kurfürsten aus dem anhaltischen Stamme vorhanden, nämlich der Herzog Rudolf von Sachsen und die jungen Fürsten
Quelle: 1) Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch
1) | Bernhard Heese: Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch - 1925 |
43) | Otto Lange: Chronik von Waldersee und Mildensee - 1956 |
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