Dessauer Originale

Dessauer Originale
Dessauer Originale

Dessauer Originale wie Hobusch gehören zur Dessauer Geschichte wie die Anhaltischen Herzöge, welche Dessau zu ihrer Residenzstadt auserkoren.

Leider ist zu den Originalen nicht sehr viel an Überlieferung vorhanden. Die meisten Erinnerungen stammen nur aus mündlichen Überlieferungen.

Einzigst zum bekanntesten Dessauer Original Hobusch gibt es einiges zu berichten. So ist Hobusch in der Zwischenzeit zu einem Markenzeichen für seine Heimatstadt geworden und sein Name steht unter anderem für einen sehr bekömmlichen Kräuterlikör.

Aber auch die Erinnerung an die anderen Dessauer Originale soll auf dieser Seite wach gehalten werden.

Hobusch
Christoph Gottlieb Leopold Hobusch nach einem Linolschnitt von Heinz Rammelt

Christoph Gottlieb Leopold (genannt Friedrich) Hobusch wurde vermutlich am 3. November 1819 in Dessau geboren. Hobusch, welcher den Beinamen Dessauer Till Eulenspiegel trug, war Gelegenheitsarbeiter und Markthelfer und erfreute die Dessauer mit seinen respektlosen Sprüchen. Seine große Beliebheit bei den Dessauern verhinderte jedoch nicht, dass er zeitlebens ein armer Mann blieb und aus diesem Grunde auch sein Lebensende im Hospital in der Franzstraße verbrachte.

Er war zweimal verheiratet. Über Nachkommen von ihm ist nichts bekannt. Sein Grabstein zierte ein Krebs und ein Neunauge, beides beliebte Tiere aus der Mulde. Auf der Rückseite seines Grabsteines steht der Spruch von Overbeck, der Hobusch am treffendsten charakterisiert: "Viel belacht, wenig geach`t, arm an Besitz, reich an Witz". Berühmt wurde Hobusch auch durch das große Wandbild im alten Ratskeller, welches aber 1945 verbrannte.

Seinen ersten Grabstein spendete Ende des 19. Jahrhunderts der Likörfabrikant Max Schulze sen. 1991 fertigte die Steinmetzfirma Melchert einen neuen Grabstein für Hobusch an, welcher am 20. Februar 1992 auf dem Historischen Dessauer Friedhof I eingeweiht wurde.

1995 wurde bei Melchert ebenfalls eine kleine Sandsteinfigur gefertigt, welche heute das Eckhaus Askanische-/Steinstraße schmückt.

Hobusch starb als armer aber sehr beliebter Mann am 17. Februar 1866. Die Inschrift auf seinem Grabstein ist übrigends falsch angeben. Am 20 Februar 1866 wurde er beigesetzt. Vielleicht ein letzter Streich des wohl bekanntesten Dessauer Originals.

Hobusch II
Wolfgang Bobbach Hobusch II. Ein Dessauer Original

Wolfgang Bobbach, genannt Hobusch II, welcher vor einigen Jahren starb, fühlte sich Hobusch besonders verpflichtet. Er pflegte das Grab von Hobusch und war in Dessau berühmt durch seine Auftritte zum Karneval als Hobusch.

Seit 1961 trat er im Dessauer Arbeitervariete mit zwei weiteren bekannten Dessauern (Werner Eisfeld und Peter Ziegler) als "Dessauer Sonnenköppe" auf. Dort gaben sie 16 Jahre lang deftige Parodien und Couplets zum Besten.

Wasser-August
Wasser-August - Ein Dessuer Original

hat seine Rolle gespielt unter der Anschauung der alten Dessauer Hausfrauen, daß die "große Wäsche" nur in Muldewasser gewaschen werden konnte. Wo nämlich "große" Wäsche war, da hat "Wasser-August" nebst einigen Getreuen das Wasser in einem Fasse aus der Mulde angefahren. Dazu gab es natürlich derbe Sprüche, aber meist zur Freude der Hausfrauen.

Er lebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Dessau.

Hall Liese
Hall Liese - Ein Dessauer Original

ein Dessauer Original weiblichen Geschlechts, hat sich dadurch "unsterblich" gemacht, daß sie der Anschauung lebte und ihr ständig Ausdruck gab: jeder hübsche junge Mann, insbesondere jeder junge Mann in Uniform, müsse es mit ihr "halten". Auch sie lebte Ende des 19. Jahrhunderts in der Stadt.

Quelle: 39) übernommene Inhalte der Seite Dessau-Geschichte bis 2009

Milchmann Polde
Milchmann Polde - Ein Dessauer Original

Das waren noch Zeiten, als der Milchmann an der Haustür klingelte. Aber vor hundert Jahren war es durchaus üblich, das vielerlei Waren direkt ins Haus geliefert wurden. Dazu gehörte auch dieses Fahrzeug des Milchgeschäftes Leopold Reimann, welches lange Zeit zum Dessauer Stadtbild gehörte.

Quelle: 39) übernommene Inhalte der Seite Dessau-Geschichte bis 2009

Appelhanne

Viel ist nicht bekannt über diese Figur. Im alten Ratskeller gab es eine Vielzahl von Wandmalereien, welche allerdings bei der Zerstörung 1945 alle verlorengingen. Eine davon zeigt den Fürsten Leopold 1730 im Gespräch mit der Appelhanne auf dem Markt. Sie war wohl ein etwas schwieriger Charakter, aber der Fürst soll als einer der wenigen gut mit ihr ausgekommen sein. Trotz der geringen Kenntnisse über sie hat sich ihr Ruf fast 300 Jahre gehalten in der Stadt.

Quelle: 39) übernommene Inhalte der Seite Dessau-Geschichte bis 2009

Quellennachweis
39) Bernhard Hein: übernommene Inhalte der Seite Dessau-Geschichte bis 2009 - 2009

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